Mehr schreiben.

Dienstag, 18. März 2025

Ich würde gern mehr schreiben, sage ich mir öfter mal, in den seltenen Momenten in denen ich meinen Geist wandern lassen kann. Nehme mir in Gedanken schon vor, mehr Zeit mit Blogentwürfen zu verbringen. Lasse mir kleine Schnipsel und Phrasen einfallen, die ich sicherlich irgendwann mal, wenn ich wieder vor einer Tastatur sitze, in Texten verarbeiten könnte. Überlege mir Themen über die ich vielleicht mal meine Gedanken aufschreiben möchte.
Und dann sind diese seltenen Momente auch schon wieder vorbei und die Aufmerksamkeit richtet sich wieder auf den Alltag.

Im Steakhouse hat es gebrannt

Sonntag, 16. März 2025

Das Steakhouse ist schon lange kein Steakhouse mehr. Bevor es Steakhouse hieß und ein Steakhouse war, hieß es Café Cash und Rennstall und war eine relativ normale Dorfkneipe mit Billardtisch und Bier. Dieser Eintrag hätte also auch heißen können "Im Café Cash hat es gebrannt". Das war lange bevor es üblich wurde, in Gaststätten Nichtraucherbereiche auszuweisen.
In den letzten Jahren aber war es eben kein Restaurant, keine Dorfkneipe, keine Gaststätte mehr. Es war eine relativ sehr zentral, direkt im Ortskern, gelegene Unterkunft für Monteure. Unterkunft für Monteure sagt, wer mäßig ausgestatteten Schlafraum an Arbeiter, normalerweise aus Osteuropa, vermietet, denen man in der Regel nicht unbedingt erzählt, welche Rechte als Arbeitnehmer und/oder als Mieter sie haben, weil man sonst entweder marktübliche Löhne zahlen oder marktübliche Mieten kassieren müsste.
Nun hat es dort gebrannt. Als die Feuerwehr eintraf, stand der Dachstuhl schon so komplett in Flammen, dass die Lösch- und Rettungskräfte das Gebäude nicht mehr betreten konnten. Im Ergebnis steht nun sehr ortskernnah eine relativ ausgebrannte Ruine herum, vier der bisherigen Bewohner mussten auf andere Unterkünfte ausweichen, fünf weitere Bewohner wurden in Krankenhäuser gebracht, einer tut gar nichts mehr, da er nur noch tot geborgen werden konnte.
Diese Ruine, die früher eine Dorfkneipe war, wird nun sicherlich nicht sehr lange dort herumstehen, denn ein Unternehmen, das in der Region sehr erfolgreich Supermärkte betreibt, hatte bereits vorher die umliegenden Grundstücke gekauft und leerstehen lassen. Zu sagen, dass es ihnen nun durchaus zupass käme, da der Zugriff auf eine ausgebrannte Ruine sicherlich leichter zu erreichen ist, als auf eine einigermaßen leidlich ertragbringende Mietgelegenheit, würde aber sicherlich nicht möglich sein, sofern man von einer Gesellschaft ausgeht, in der Akteure, die alles ihrem finanziellen Gewinn oder dem ihrer Arbeit- und Auftraggeber unterordnen, bis hin zu ihrer finalen Entfernung aus ebendieser geächtet und verachtet wären.
Da es sich aber um ein Unternehmen handelt und nicht um eine real existierende Person, sind ihm natürlich Gefühlte wie Scham, Anstand oder eben auch Gier, nicht zuzuordnen. Unternehmen interessieren sich nicht für etwas anderes als ihren durch Statistiken be- und ausgewiesenen Erfolg. Sie interessieren sich nicht für die Verödung, die sie mit dem Bau weiterer Parkplätze, in die Ortskerne hineintragen. Sie interessieren sich auch nicht für Menschenleben. Sie interessieren sich einfach nicht. Unternehmen sehen Chancen, wo Menschen angewidert den Blick und die Aufmerksamkeit abwenden, wenn sie nicht verzweifeln wollen.
Das Steakhouse wird wohl in Zukunft kein Steakhouse mehr werden, auch kein Café Cash oder ein Rennstall. Und die Monteure werden in Zukunft woanders einen nicht unerheblichen Teil ihres zu geringen Lohnes lassen, wollen sie ein Dach über und ein Kissen unter dem Kopf haben.

Bandcamp Friday

Freitag, 7. März 2025

Heute ist Bandcamp Friday, was ja immer eine schöne Gelegenheit ist, Musik zu kaufen.

Hier ist, was ich heute gekauft habe:

This Will Destroy You - This Will Destroy You
Halocraft - A Mother To Scare Away The Darkness
L.O.E. - The World & Everything In It
We Lost The Sea - Departure Songs
Sadness - _____
Death Vessels - Island Intervals
Across Tundras - LOESS / LÖSS
Across Tundras - Electric Relics
Across Tundras - Sage
Sadness - i want to make something as beautiful as you
Sadness - Tortuga

Ich glaube fast nicht, dass ich irgendwann mal die Zeit, Ruhe und Lust habe, genauer auf diese Alben einzugehen, aber die Hoffnung habe ich noch nicht aufgegeben.

Auf einer Demo

Donnerstag, 27. Februar 2025

Es ist der Samstag vor der Bundestagswahl. Im Vormonat begibt sich Friedrich Merz auf die andere Seite der Brandmauer. Am Vortag geht ein Video herum, in dem er sich Kritik an seiner Art, Politik zu machen, aufs Entschiedenste verbittet. Und am Folgetag wird die Wahl einen Bundestag mit rechter Mehrheit zusammenstellen.
Aber es ist der Samstag vor der Bundestagswahl. Das Wetter in Hamburg ist sehr entspannt, etwas zu warm für die Jahreszeit. Demowetter.
Und vor der Latschdemo kommt die Stehdemo. Engagierte Menschen sagen Dinge, denen man schwer widersprechen kann, engagierte Musiker machen engagierte Musik. Und als Mensch kann ich mitnehmen, dass ich gar nicht mal so alleine bin mit meinen Ängsten und Sorgen. Auch wenn die auf 11 gestellten Medien doch lieber eher die Sorgen der Anderen wahrnehmen. Das macht Mut. Und dann kann Friedrich Merz noch so viel von linken und grünen Spinnern und nicht mehr allen Tassen im Schrank schwadronieren, die Menschen, die er da beschimpft, sind die einzige Chance auf eine Zukunft, die diese Gesellschaft hat.

Essen bestellen

Donnerstag, 27. Februar 2025

Neulich haben wir uns zwei Döner bei einer Dönerbude nicht nah dran, aber auch nicht so weit weg, bestellt. Die Dönerbude hatte keine eigene Homepage, also musste es Lieferando sein. Lieferando benutze ich eigentlich nur um herauszufinden, wie die Restaurants heißen, um dann die richtigen Homepages oder Webshops oder Bestellseiten zu suchen.

Diese Dönerbude hatte aber das alles nicht. Aber Döner für 9 Euro. Das ist nicht billig, aber ja auch nicht so überteuer. Die Zeit, als man in Elberfeld den Döner für 1,50 bekam, ist noch nicht zurükgekommen. 9 Euro für den Döner, fein.

Aber dann kommt Lieferando und denkt sich, es möchte doch lieber noch mehr Geld von mir.

4,79€ Liefergebühr. Also, eine Gebühr für die Lieferung. Nettigkeitshalber könnte ich jetzt annehmen, dass das Geld dafür gedacht ist, die Fahrer*innen ein bisschen besser zu bezahlen. Aber da wir uns hier im Themenfeld Kapitalismus bewegen, muss ich nicht nett sein, sondern kann davon ausgehen, dass kein/e Fahrer*in jemals etwas von diesem Geld sehen wird. Es sei denn, sie sind im Nebenberuf auch in der Verwaltung beschäftigt, mit richtigem Arbeitsvertrag, Kündigungsfristen, Obstkorb und allem Chichi oder Shareholder.

0,99€ Servicegebühr. Das ist natürlich ein Trick. Service wird landläufig so ungefähr mit Dienstleistung übersetzt. Also etwas, das der Dienst, in diesem Fall Lieferando, leistet. Vielleicht, mit viel Phantasie, brauchen sie das Geld einfach, um ihre Server zu betreiben, mein Kundenkonto zu pflegen und so Zeug. Mit weniger Phantasie brauchen sie das Geld natürlich viel eher, um ihre Aktien hübsch zu machen, Mitbewerber zu kaufen oder anderweitig zu ruinieren und was so Unternehmen sonst so tun.

0,29€ Transaktionskosten. Gut, hier ist klar, was das soll. An der Stelle reicht Lieferando einfach eine Gebühr an den Endkunden durch, die ihnen von anderen Abzockern aufgedrückt werden. In meinem Fall war das Paypal, hätte aber auch Klarna sein können. Ob diese 29 Cent wirklich dem entspricht, was Lieferando sonst für die Bezahlung hätte bezahlen müssen? Ich weiß es nicht, aber ich wäre nicht überrascht, wenn die Zahl vielleicht ein kleines bisschen aufgerundet wäre.

Das wäre soweit fast sogar okay, wenn dafür die Fahrer*innen eine gescheite Bezahlung deutlich jenseits von Mindestlohn bekämen und die gesamten 9 Euro pro Döner auch bei der Dönerbude landen würden. Die Lieferandos wären keine guten Geschäftsleute, wenn es so wäre. Sie wären keine guten Menschen, wenn es nicht so wäre.

Die Zwatsche

Donnerstag, 27. Februar 2025

Die Zwatsche ist ein Vogel aus der Familie der Kolibris. Sie ist die einzige Kolibriart, die in Europa heimisch ist.

Körperbau
Ausgewachsene weibliche Zwatschen können eine Größe von bis zu 10 cm erreichen.
Männliche Zwatschen werden i.d.R. bis zu 8 cm groß.

Gefieder
Die männliche Zwatsche weist ein dunkelbraunes Gefieder auf. Während der Paarungszeit zeigt das Gefieder zusätzlich weiße Sprenkelungen.
Das Gefieder der weiblichen Zwatsche ist i.d.R. schwarz, im Sommer wird die Farbe durch einen grünlichen Schimmer ergänzt.

Physiologie
Das Herz der Zwatsche ist im Verhältnis zum Körper groß und schlägt 300- bis 400-mal pro Minute, ihre Atemfrequenz liegt bei bis zu 150 Zügen pro Minute. Während des Schlafes senken viele Kolibris ihre Herzfrequenz stark ab, um Energie zu sparen.
Der Sauerstoffverbrauch der Zwatschen erreicht einen sehr hohen Wert und liegt selbst beim ruhenden Tier fünf- bis zehnmal so hoch wie bei Finkenvögeln. Zwatschen haben die Fähigkeit entwickelt, ihre Körpertemperatur erheblich absenken zu können, um in Notsituationen Fressfeinden zu entkommen, deren Jagdverhalten auf Infrarot-Wahrnehmung basiert.

Verbreitung und Lebensraum
Die Zwatsche ist in Nord- und Mitteleuropa heimisch.
Vereinzelte Sichtungen von Zwatschen wurden auch aus Spanien, Italien und dem Balkan dokumentiert, ihr Hauptlebensraum liegt aber zwischen den Alpen im Süden, dem Polarkreis im Norden, dem Ural im Osten und der Atlantikküste im Westen.

Ernährung
Hauptnahrungsmittel der Zwatsche ist im Frühjahr der Nektar von blühenden Obstbäumen. Im weiteren Verlauf des Jahres gewinnt dann das Obst selbst an Bedeutung.
Bedeutsam hierbei ist, dass die Zwatsche im Laufe ihres Lebens die Art des Obst nicht variiert, sondern ihrem Obst ein Leben lang treu bleibt.
Die Zwatsche ernährt sich überwiegend vegetarisch, im Winter ergänzt sie ihren Speiseplan aber gelegentlich durch kleinere Insekten.

Fortpflanzung
Die weibliche Zwatsche legt pro Jahr i.d.R. drei Eier, die dann von beiden Partnern gemeinsam ausgebrütet werden. Die Jungzwatschen schlüpfen normalerweise im Mai/Juni und verlassen ab August das Nest.

Natürliche Feinde
Natürliche Feinde der Zwatschen sind Schlangen, Greifvögel, Katzen und Marder.

Haltung als Ziervogel
Zwatschen gelten als schwierig zu haltende Ziervögel. In Gefangenschaft sinkt die Lebenserwartung von Zwatschen rapide ab. Es ist kein Fall einer Zwatsche bekannt, die in Gefangenschaft länger als drei Jahre überlebt hat.

Kontakt

Mittwoch, 12. Februar 2025

Wer mich erreichen muss, kann das per E-Mail tun: 1234@low5.de
Oder kommentieren. Aber E-Mail geht schneller.
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